Der Nordkurier berichtete über unsere Protestaktion

Schluss mit Symbolpolitik! 10.000 Bäume fehlen im Landkreis

Die Verwaltung des Landkreises Vorpommern-Greifswald pflanzt anlässlich des Tags der deutschen Einheit 30 Eichen an einer Kreisstraße Nähe Bansin.

Dies ist in doppeltem Sinne Symbolpolitik. Wir sind alle dankbar für die Wiedervereinigung und feiern den 30. Jahrestag. Die angebrachte Form der Würdigung dieses historischen Ereignisses ist jedoch eine kontinuierliche Politik der Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West – und nicht das symbolische Pflanzen des deutschen Nationalbaums.

Zum Anderen sind 30 Bäume pure Symbolpolitik, die leider übertüncht, dass im Landkreis Baumschulden in Höhe von rund 10.000 Bäumen bestehen. Die Hälfte davon entfallen auf Kreisstraßen.

30 Bäume sind also lediglich ein PR-Tropfen auf dem heißen Stein der Naturzerstörung und des Klimawandels!

Obwohl es eine Verpflichtung für Ersatzpflanzungen gibt, wenn Alleebäume gefällt werden, schneidet Vorpommern-Greifswald im Landesvergleich besonders schlecht ab und versinkt somit in seinen Baumschulden seit vielen Jahren.

Bäume filtern Schadstoffe aus der Luft, dienen Tieren als Nistplätze, Heimat und Nahrungsquelle, wirken regulierend auf die Temperatur und das Klima. Sie haben also wichtige Funktion zu erfüllen und dürfen niemals ersatzlos gefällt werden.

Zudem missachtet die Kreisverwaltung den Kreistagsbeschluss (205/2012), der vorsah, die Massentierhaltung einzudämmen. Damit macht sie sich mitschuldig daran, dass insbesondere südamerikanischer Regenwald brandgerodet wird für den Anbau von Tierfutter. Dieses wird insbesondere auch von Deutschland importiert, damit die hiesigen vielen Millionen sogenannten Nutztiere gefüttert werden können. Und im Gegensatz zu den heimischen Bäumen kann tropischer Regenwald nicht einfach neu gepflanzt werden!

Wir fordern Michael Sack auf, statt reiner Symbolpolitik endlich der Pflicht von Neupflanzungen an den Kreisstraßen nachzukommen, weitere Neupflanzungen in seinem Verantwortungsbereich zu realisieren, sich für Neupflanzungen im Verantwortungsbereich von Land und Bund stark zu machen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die Massentierhaltung im Landkreis einzuschränken.