Solidaritätsbekundung für „campact – Demokratie in Aktion“

Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) berät bis 10. Januar 2009 über die Zulassung der gentechnisch veränderten Maispflanze MON810. Die Verbraucher- und Landwirtschaftsminister der EU, unter ihnen Ministerin Ilse Aigner, entscheiden dann über Verbot oder Zulassung der Pflanze.

MON810 produziert das Gift des Bazillus thuringiensis, sein eigenes Pestizid, gegen das die Maispflanze selbst resistent ist. Dieses Pestizid soll vor dem Befall mit dem Maiszünsler, einem kleinen Schmetterling, schützen. Der jedoch wird inzwischen selbst resistent! Die sonstigen Risiken für die Umwelt – für Honigbienen, Regenwürmer, Schmetterlinge usw. – sind unkalkulierbar. Daher sollte man davon Abstand nehmen und die bewährte Methode einer vielfältigen Fruchtfolge nutzen, welche die Maispflanzen schützt, ohne zu schaden.

Doch wenn es um Gewinnmaximierung geht, zählen keine ökologischen Bedenken – und diese sind gravierend, denn die Biodiversität und das gesamte ökologische Gleichgewicht sind bedroht, falls die Pflanze zum Einsatz kommt. So ist z. B. die Kontaminierung anderer Pflanzen vorprogrammiert, wie sich in Kanada gezeigt hat. In mehreren EU-Ländern, u. a. in Frankreich, Österreich, Griechenland und Ungarn ist der Anbau von MON810 daher verboten. In Deutschland (neue Bundesländer) hingegen ist der Anbau erlaubt!

Ein Fall für die Verbraucherschutz-Ministerin: Über die Futtermittel gelangt MON810 in Form tierischer Lebensmittel auf die Teller der Verbraucher! Es wird im Übrigen spekuliert, dass die Tiere unfruchtbar werden.

Die großen Pharma- und Chemieriesen, allen voran Monsanto, die 90 Prozent des Weltmarktes für gentechnisch veränderte Pflanzen kontrollieren, erhoffen sich von dem Projekt MON18 nicht nur riesige Profite, sie wollen auch mittelfristig die gesamte Produktion von Nahrungsmitteln von sich abhängig machen, mithin die Weltbevölkerung bezüglich Ernährung unter ihre Kontrolle bringen! Die Bauern sind gezwungen, sich für jede Aussaat neues Saatgut bei dem jeweiligen Konzern zu kaufen, da die ausgesäten Pflanzen dank des eingebauten „terminator-Gens“ nicht fortpflanzungsfähig sind.

Seit Jahrzehnten versucht die einschlägige Lobby, der Bevölkerung die „grüne Gentechnik“ schmackhaft zu machen, indem sie behauptet, diese sei notwendig, um dem Hunger in der Welt entgegenzuwirken. Offensichtlich ist das Gegenteil der Fall.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz unterstützt daher aus Verantwortung für Mensch, Tier und Umwelt die Kampagne der Organisation campact, Demokratie in Aktion, mit der Landwirtschaftsministerin Aigner aufgefordert wird, mit NEIN zu stimmen, wenn am 10. Januar in Brüssel erneut über die europaweite Zulassung von MON810 abgestimmt wird.

Franziska Ute Gerhardt

Partei Mensch Umwelt Tierschutz – Die Tierschutzpartei –
Bundesgeschäftsstelle, Abteilung Presse-Arbeit
Fritz-Schumacher-Weg 111, 60488 Frankfurt/Main