Wahlplakat Massentierhaltung

Text und Bild: Matthias Ebner

Weitere Informationen zum Thema:

Massentierhaltung

Der folgende Text wurde von unserem Bundesvorsitzenden Matthias Ebner auf unserer Demo gegen Massentierhaltung am 19.08.2017 in Frankfurt/Main als Rede vorgetragen. Diese können Sie hier als Video ansehen:

Es ist 5 nach 12. Massentierhaltung bedeutet unendliches Tierleid – Käfighaltung, Kastenstände, betäubungslose Verstümmelung von Tieren, um sie an qualvolle, artwidrige Haltungsbedingungen anzupassen, Qualzuchten und zahlreiche andere Abscheulichkeiten, die Menschen Tieren in Tierfabriken antun.

Gleichzeitig bedeutet sie aber auch für den Menschen fatale Folgen wie nitratverseuchte Böden, Klimwandel, Welthunger, Urwaldzerstörung, Antibiotika-Resistenzen und Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Diabetes und Schlaganfälle.

Die Folgen der Massentierhaltung

Auf unsere Website finden Sie etliche Details über Massentierhaltung und die mit ihr verbundenen Missstände. Im Folgenden möchten wir kurz auf einige Punkte eingehen.

Tierleid

Wie eingangs erwähnt ist mit der Massentierhaltung Käfighaltung verbunden. Viele Menschen denken dabei an die Einzelhaltung von Legehennen, die bereits seit Jahren verboten ist. Doch nachwievor gibt es Käfighaltung in sogenannten Kleingruppen.
Auch werden andere Tiere wie Kühe, Kälber und Zuchtsauen in Einzelboxen gehalten, die ihnen nahezu keine Bewegung und keinen oder nahezu keinen Kontakt zu Artgenossen ermöglichen.

Bei Gruppenhaltung von Schweinen gibt es bekanntermaßen das Problem, dass den Tieren langweilig wird und sie sich deshalb die Ringelschwänze gegenseitig abbeißen. Um das zu verhindern, wird dieser jedem Schwein abgeschnitten statt die Haltungsbedingungen artgerechter zu gestalten und echte Beschäftigungsmöglichkeiten für diese hochintelligenten Tiere anzubieten.

Die sogenannten „Nutztiere“ wurden bei der Züchtung bis zum Geht-nicht-mehr für den menschlichen Profit optimiert. Kühe geben bis zu 50 Liter Milch pro Tag. Vor 100 Jahren waren es noch 5 mal weniger.

Die stärkste Intensivierung hat in der Geflügelmast stattgefunden. Sogenannte „Masthühner“ wurden so gezüchtet, dass sie besonders schnell wachsen und einen möglichst hohen Brustfleischanteil entwickeln. Diesen sogenannten Hybridrassen hat man das natürliche Sättigungsgefühl „weg gezüchtet“. Sie haben nur eines im Sinn: essen. Zudem brennt in ihren Ställen rund um die Uhr das Licht, sodass sie möglichst wenig schlafen und möglichst viel essen. Beine, Herz und Lunge können mit diesem extremen Fleischzuwachs nicht mithalten. Viele Tiere leiden unter schmerzhaft verkrüppelten Beinen. Bis zu 12,6 Millionen „Masthühner“ in Deutschland sterben pro Jahr vorzeitig an Herz-Kreislauf-Versagen, also noch vor dem Ende der ohnehin schon extrem kurzen Mastdauer von etwa fünf bis sechs Wochen, die sie heutzutage leben – bzw. besser leiden, bevor sie „schlachtreif“ sind.

Die Masthühner sind übrigens für die Eier-Produktion nicht geeignet. Dafür gibt es wieder andere, spezielle Qualzuchten, die besonders viele Eier legen, aber kaum Fleisch ansetzen. Da jedoch nur weibliche Hühner Eier legen, werden alle männlichen Küken, die für die Eier-Industrie gezüchtet werden, direkt nach ihrer Geburt lebendig geschreddert oder vergast. Das sind in Deutschland etwa 40 Millionen Küken pro Jahr.

Regenwald-Zerstörung für Massentierhaltung

Doch nicht nur die Tiere leiden unter der Massentierhaltung. Um all diese unzähligen Tiere zu ernähren, reichen die deutschen Ackerflächen schon lange nicht mehr. Statt dessen werden Unmengen von Soja aus Südamerika und zunehmend auch Afrika nach Deutschland importiert und an die sogenannten Nutztiere verfüttert, obwohl z. B. Kühe eigentlich reine Grasfresser sind. Um dieses Soja anbauen zu können, wurde und wird nachwievor alle 2 Sekunden ein Fußballfeld Regenwald abgeholzt und/oder abgebrannt.

Verseuchung unserer Ackerböden

Die Millionen „Nutztiere“ in unserem Land produzieren so viel Gülle, dass die Tierhalter nicht mehr wissen, wohin damit. Deshalb wird so viel davon auf die Felder gekippt, dass die Böden diese nicht mehr abbauen können. Unsere Böden versauern. Sie sind zunehmend mit Nitrat verseucht. Deshalb verklagt die EU Deutschland übrigens auch gerade. Raten Sie mal, wer diese Strafe bezahlen darf! Richtig! Wir Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.

Massentierhaltung ist Klimakiller Nummer eins

Die eben erwähnte Urwaldzerstörung, die Unmengen Methan, die die Kühe ausstoßen, der Transport des erwähnten Futters und der am Ende entstehenden Tierprodukte sorgen zudem dafür, dass die Massentierhaltung der Klimakiller Nummer eins ist, also noch vor dem weltweiten Verkehr.

Welthunger

Die enormen Futtermengen, die benötigt werden, um all diese Tiere zu ernähren, tragen darüber hinaus dazu bei, dass weltweit Millionen Menschen hungern müssen. So werden etwa für ein Kilogramm Rindfleisch bis zu 20 kg Futter benötigt. D.h., würde man dieses Futter, das, wie erwähnt, großteils aus Soja besteht, direkt dazu verwenden, um die Menschen zu ernähren, die in den Ländern leben, in denen es angebaut wird, statt es nach Europa zu verschiffen, um hier Tiere damit zu füttern, könnten 20 mal mehr Menschen ernährt werden.

Fleisch und Milch führen zu Zivilisationskrankheiten

Schließlich hat die Massentierhaltung auch zu einem Emporschnellen der Zivilisationskrankheiten geführt. Der extrem hohe Konsum von Fleisch und Milch ist maßgeblich für die hohen Raten von Schlaganfällen sowie Krebs- und Diabetes-Kranker verantwortlich.

Aktuell zeigt uns auch der Fipronilskandal, der ja EU-weit nachgewiesen wurde, wie fatal das System der Massentierhaltung für unsere Gesundheit ist. Immer wieder kommt es zu derartigen Lebensmittelskandalen, die ihren Ursprung in der Massentierhaltung haben.

Fazit

So kann es also nicht weitergehen. Die Politik muss dringend handeln. Doch genau das tut sie nicht, obwohl diese Missstände bereits seit etlichen Jahren bekannt sind. Bei jeder Landtags-, Bundestags-, Europa- und aber auch Kommunalwahl haben die Menschen in unserem Land erneut die Chance, in dieser Hinsicht eine Wende einzuläuten. Die PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ, kurz Tierschutzpartei, ist die erste Partei in Deutschland, die sich konsequent für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Tierschutz und Umweltschutz einsetzt und das Ende der Massentierhaltung als eine der dringlichsten Aufgaben unserer Gesellschaft, sofort einläuten wird, wenn wir statt den untätigen etablierten Parteien gewählt werden.