Foto: Meier

Tierschutzpartei – Kreisverband Dortmund – Dortmunds Eichhörnchen droht der Hungertod

Sebastian Everding von der Tierschutzpartei warnt: Eichhörnchen könnten in diesem Winter verhungern.

Viele Eichhörnchen könnten aufgrund des Klimawandels einen Hungertod sterben, warnt ein Dortmunder Experte. Er gibt Tipps, wie man den Tieren über den Winter helfen kann.
Von Julien März

Sebastian Everding von der Dortmunder Tierschutzpartei warnt: Viele Eichhörnchen in Dortmund könnten es nicht über den Winter schaffen. Doch wodurch werden die Tiere in diesem Jahr bedroht?
Das Jahr 2020 war ein sogenanntes Buchenmastjahr, was dazu geführt hat, dass es in manchen Regionen aktuell sehr hohe Bestände an Eichhörnchen gibt. Doch der Grund für die Bedrohung der
flinken Nagetiere liegt laut Sebastian Everding woanders.

Klimawandel bedroht Eichhörnchen

Laut Everding hat der Klimawandel zur Folge, „dass es Jahr für Jahr immer weniger regnet und die Bäume nicht genug Wasser bekommen, was den Grundwasserspiegel an vielen Stellen bereits bedenklich gesenkt hat.“ Die Konsequenz dieser Ereignisse ist, dass zahlreiche Bäume und Sträucher nicht so viel produzieren wie sonst. Dies trifft vor allem die Eichhörnchen, die gerade jetzt ihre Wintervorräte anlegen und so im schlimmsten Fall in großer Zahl den Hungertod erleiden werden.“
Für die Zukunft gibt Sebastian Everding keine bessere Prognose ab: Aufgrund der heißen Sommer befürchtet er in Zukunft eine Verschlimmerung. Grund genug für den Dortmunder Kreisverband
der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei), die gerade mit einem Sitz in den Rat der Stadt
Dortmund eingezogen ist, zur Unterstützung der Eichhörnchen aufzurufen.
Sebastian Everding gibt hier konkrete Tipps: „Alle Tierfreunde können mit einfachen Mitteln helfen und im eigenen Garten oder öffentlichen Grünflächen Futter zur Verfügung stellen. Dafür sind Walnüsse, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne, Bucheckern und Baumhasel besonders geeignet. Nüsse ohne Schale können auch schwächeren Tieren helfen, sich zu bedienen.“
Aber es lauern auch Gefahren: „Mandeln sind komplett zu vermeiden, da auch Süßmandeln vereinzelt Bittermandeln enthalten, die beim Verdauungsprozess hochgiftige Blausäure freisetzen. Ungeeignet sind zudem auch Erdnüsse, denn sie gehören zu den Hülsenfrüchten, die bei Hörnchen Bauchschmerzen erzeugen können“. Laut der Eichhörnchen-Expertin Tine Meier sind die beliebten Nagetiere wahre Nuss-Experten und können sogar feststellen, ob diese hohl sind: „Bevor sie eine Nuss mitnehmen und verstecken drehen sie diese immer erst mal in den Pfötchen und dann riechen sie daran“.

Expertin rät: Nicht alles Laub entfernen

Zudem gibt die Autorin des Buches „Leben mit Eichhörnchen in der Stadt“ noch einen Tipp, wie man sogar beim Anlegen von Futterverstecken unterstützen kann: „Im Herbst nicht alles Laub mit Laubbläsern entfernen, denn Eichhörnchen verstecken unter dem Laub einen Teil ihres Wintervorrats, der damit zunichtegemacht wird. Auch spezielle Futterboxen, deren Deckel sie mit dem Kopf anheben, und Wasserstellen können überall helfen.“