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Waschbären brauchen unseren Schutz!

Die CDU-Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer behauptet fälschlich, dass Waschbären eine Plage wären, trägt demonstrativ eine Handtasche aus Waschbärfell und will die Produktion solcher Kleidungsstücke staatlich bezuschussen. Diese Vorgehensweise finden wir irreführend und geschmacklos.

Mehrjährige Forschungsarbeiten in Mecklenburg-Vorpommern zeigten, dass der Waschbär keine wesentliche Gefahr für einheimische Arten darstellt, da er sich vornehmlich von Regenwürmern, Schnecken, Insekten und Obst ernährt.

Auffallend ist, dass Sarah Schweizer, welche selbst Jägerin ist, zur Produktion von Kleidungsstücken aus Wildtierfell aufruft und diese mit staatlichen Subventionen bezuschussen will. Ein weiterer Versuch der Jägerschaft, zusammen mit bestimmten PolitikerInnen, diese Felle für die Pelzindustrie zu nutzen und die Bevölkerung dazu zu bewegen, diese Pelze zu kaufen, nur um die massenhafte Tötung von jährlich 800.000 Füchsen, Waschbären, Dachsen, Mardern und Marderhunden zu rechtfertigen.

Dabei ist längst bewiesen, dass die Jagd auf Waschbären kontraproduktiv ist. In bejagten Gebieten ist die Anzahl der sich fortpflanzenden Weibchen sogar höher als in den nicht bejagten. Dadurch gleichen die Tiere den Verlust durch die Jagd aus, bis hin zu einer erhöhten Geburtenrate.

Fadenscheinig wird behauptet, dass die Jagd die beste Lösung für das „Problem“ ist. In Wahrheit ist die beste Lösung unsere heimischen Ökosysteme in Ruhe zu lassen und Wildtiere nicht um die ganze Welt zu transportieren.

Um den eingebrachten Tieren kein unnötiges Leid zuzufügen, müssen rechtzeitig tierfreundliche Vorkehrungen getroffen werden. Ebenso fordern wir ein Verbot für die Einfuhr von exotischen Tieren, ebenso für den Verkauf und die Haltung.

Bezüglich des geplanten Waschbär-Managements haben wir weitere Informationen beim Ministerium angefragt. Wir bleiben dran.

Bastian Röhm
Landesvorsitzender der Tierschutzpartei Baden-Württemberg