Wildtier gefunden – Was nun?

Ihr habt ein verletztes oder krankes Wildtier gefunden? So sollten ihr dann handeln: 

Situation erfassen!
Zunächst beobachtet das Tier mit etwas Abstand. Ist das Tier nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen? Ist es verwundet und akut gefährdet? Geht also nicht direkt nah ans Tier ran, einerseits weil es vielleicht gar nicht hilfsbedürftig ist, andererseits gibt es einige Tiere (etwa Jungvögel, Waschbären, etc.), die durchaus von den Eltern alleine gelassen werden. Ein einsames Tier ist nicht immer gleich ein hilfsbedürftiges! Sofern es aber tatsächlich Hilfe braucht, könnt ihr zur Tat schreiten – was dann auch rechtlich erlaubt ist. 

Hilfe rufen!
Wie auch bei menschlichen Notfällen solltet ihr auch bei tierischen Notfällen gezielt Hilfe von außen holen. Meldet euch dafür bei lokalen Naturschutzbehörden, Tierschutzvereinen oder Wildstationen (im Idealfall entsprechende Nummern bereits im Handy einspeichern!) und schildert den vorliegenden Fall. Bei diesen Stellen erhaltet ihr oftmals direkt weitere Anweisungen und Ratschläge, wie weiter mit der Situation umgegangen werden soll. Habt ihr keine derartigen Kontakte, ruft notfalls auch bei der Polizei (110) an, wo ebenfalls die Chance auf Hilfe besteht. Eine gute Unterstützung bieten auch Facebook-Gruppen wie beispielsweise Wildtier-Notfälle und Wildvogelhilfe Notfälle.

Wildtiere sind Expertensache!
Versorgt Wildtiere zunächst nicht selbst und bringt sie nicht ohne vorherige Absprache mit entsprechenden Stellen zu Auffangstationen oder gar mit nach Hause! Es könnte sich bei dem Tier erstens um eine streng geschützte Art handeln, was eine meldepflichtige Angelegenheit ist, und zweitens unterliegen die meisten Wildtierarten (Füchse, Hasen, Rehe, Wildschweine) leider zudem noch dem Jagdrecht. Bei Missachtung dessen, wenn das Tier etwa ohne Absprache und Zustimmung seitens der Jagdverbände im eigenen Auto landet, könnte es im schlimmsten Fall sogar als Wilderei ausgelegt werden. Kontaktiert im Idealfall also zuerst örtliche Tierschutzvereine oder das jeweils zuständige Veterinäramt oder die nächste Tierarztpraxis, um Hilfestellungen zum weiteren Verfahren zu bekommen. Habt ihr die Zeit und entsprechende räumliche Möglichkeiten ist es vielleicht sogar möglich als Pflegestelle für einzelne Tierarten zu fungieren.

(tk)