„Wir und das Tier“ – eine Auseinandersetzung mit der Herkunft des „Produktes“ Fleisch

Um die Diskussion über unseren Fleischkonsum und seinen Auswirkungen anzuregen, hat SWR den Film „Wir und das Tier“ veröffentlicht. Fleisch ist nur eines von vielen sogenannten „tierischen Produkten“, durch welche Tiere ausgebeutet werden und leiden. Dennoch trägt diese Dokumentation durch ihren Fokus darauf dazu bei, wichtige Fragen über unsere Beziehungen zu Tieren – sogenannten „Nutztieren“ – und deren Tötung für unseren Fleischkonsum aufzuwerfen.

Der SWR-Film legt den Fokus auf den Arbeitsablauf von sogenannten Vorzeige-Schlachtern. Die gezeigten Bilder liefern in unseren Augen jedoch keinen Einblick in die Realität der Tiere. Trotzdem regten sie zum Nachdenken an.

Die Realität in den Schlachthöfen – die in der Doku leider nicht aufgezeigt wird – ist äußerst düster: Akkordarbeit, kaum externe Überwachung, brutale Transporte, enorme Qualen für die Tiere. Außer Acht darf man außerdem nicht lassen, dass es bei jeder Schlachtungsform eine teilweise sehr hohe Fehlbetäubungsquote gibt, sodass die Tiere in ihren letzten Minuten und Sekunden qualvolle Schmerzen erleiden – da hilft auch ein vorheriges „schönes Bio-Leben“ auf der Weide nicht. Eine Ernährung ausschließlich auf Basis von „Bio-Tieren“ wäre außerdem aufgrund des massiven Flächenbedarfs schlicht nicht umsetzbar.

Es ist uns auch wichtig, an dieser Stelle zu erwähnen, dass viele Aussagen der interviewten Schlachter dieses Films komplett uneingeordnet stehen gelassen wurden. Zuschauende, die sich zum ersten Mal mit dem Schlachten von Tieren befassen, könnten den Eindruck bekommen, dass das etwas ganz normales sei und der Erhalt dieser Praktik sichergestellt werden muss. Beispielsweise traf einer der Protagonisten die Aussage, dass „Tiere nur erhalten werden können, wenn man sie schlachtet“. Es ist in unseren Augen völlig absurd, falsch und ethisch nicht vertretbar, zu behaupten, dass Tiere nur einen Wert in unserer Gesellschaft haben, wenn man sie ausbeuten kann.

Neben den ethischen Aspekten des Fleischkonsums ist es auch wichtig, die ökologischen und gesundheitlichen Folgen des Fleischkonsums zu beleuchten. Die Massentierhaltung ist ein drängendes Problem, das auch die Umwelt und unsere Gesundheit gefährdet. Es ist wichtig, Wege zu finden, den Fleischkonsum zu reduzieren und nachhaltige, tierleidfreie Alternativen zu fördern.

Die Dokumentation erweckt in unseren Augen den Eindruck, dass ein reduzierter Fleischkonsum vom „Metzger nebenan“ die Lösung des Problems sein kann.

Doch auch diese beziehen ihre „Ware“ vorwiegend von den großen Schlachthöfen und selbst wenn nicht: Jedes einzelne Tier, ob das Schwein für die Salami oder die Kuh für das Steak, ist ein empfindsames Individuum, welches ein ausgeprägtes Sozialverhalten hat, Angst verspürt und unter Schmerzen leiden kann wie wir Menschen.

Wir plädieren für eine vegane Lebensweise, die nicht nur den Tieren, sondern auch der Umwelt zugutekommt. Es ist an der Zeit, dass wir uns bewusst werden, woher unser Essen kommt und welche Auswirkungen unsere Ernährung auf die Welt um uns herum hat – in erster Linie für die empfindsamen Tiere.

Den Film findet ihr hier.