BAK Veganismus/Tierrechte/Ethik
Die Tierschutzpartei versteht sich als Tierrechtspartei, also als Partei, die den Tieren nicht nur ein paar Zentimeter mehr Platz im Stall oder Käfig zubilligt (wie andere Parteien), sondern ihnen das unveräußerliche Grundrecht auf ein gutes, gesundes, glückliches Leben bis zu einem natürlichen Tod zuspricht. Und zwar nicht nur einigen, sondern allen Tieren.
In unserem Grundsatzprogramm steht der Punkt „Die Rechte der Tiere…“ ganz oben.
Konkret fallen darunter z.B. das Verbot von Tierversuchen, Tierhaltung in der Landwirtschaft, Jagt, Fischerei, Pelze, Stierkämpfe, Haustiere, Zoos und Zirkusse, Tiere im Sport, Diskriminierung von Tieren, Schutz exotischer Tiere uvm. Auch bei den Punkten Agrarwende, Medizin, Bildung und Ausbildung finden sich die Tierrechte immer wieder.
Warum dieser besondere Fokus auf die Tiere (wie man schon im Namen sieht)? – Die PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ möchte die Schwachen schützen, sich gegen Diskriminierung, Ausbeutung und Gewalt einsetzen. Und dies alles geschieht millionenfach jeden Tag in Bezug auf Tiere. Auch Menschen sind biologisch Tiere und somit natürlich inhaltlich mit eingeschlossen.
Ethik als Richtschnur des politischen Handelns
In der Moralphilosophie lautet eine der wichtigsten Fragen: „Was soll ich tun?“ – Daraus leitet sich die Ethik ab. Die Antwort, die viele kluge Menschen geben und der wir zustimmen, lautet: Behandele Deine Mitgeschöpfe so, wie Du auch selbst behandelt werden möchtest.
Und wenn man sich aktuell die Bedingen der Tierhaltung, in den Schlachthöfen, in den Versuchslaboren aber auch bei Transporten oder Unterhaltungsveranstaltungen anschaut, dann wird uns jeder Mensch mit Mitgefühl zustimmen, dass dort etwas geändert werden muss!
Dabei ist es bezüglich des Schutzes von Tieren mit wissenschaftlichen oder ethischen Argumenten nicht vertretbar, einen Unterschied zwischen einem Schwein und einem Hund zu machen. Beide spüren Gefühle wie Angst, Liebe, Schmerz oder Freude, beide haben das Recht auf ein glückliches, möglichst artgerechtes Leben.
Wir wollen daher auch für Speziesismus (dass man einige Tiere höher stellt als andere, einige liebt und schützt, aber andere quält und tötet oder töten lässt) sensibilisieren. Denn für diesen gibt es keinen objektiven Grund (nur Traditionen und Angst vor Veränderung).
Aber man hat in der Geschichte schon oft gesehen, dass Veränderungen sein müssen um Missstände zu beenden (z.B. sind Sklaverei und das Schlagen von Frauen und Kindern glücklicherweise hierzuland heute verboten).
Dass die vermeintlichen Unterschiede zwischen sogenannten „Haus“- und „Nutz“Tieren nur in unseren Köpfen existieren erkennt man auch leicht an kulturellen Geflogenheiten z.B. im Umgang mit Hunden (die in China gegessen werden, hier nicht) oder beim Umgang mit Hasen, wo das gleiche Tier sowohl gestreichelt als auch gegessen wird.
Tierrechte und Veganismus hängen eng miteinander zusammen
Eine logische Konsequenz für jede/n Tierrechtler:in ist es, selber dieses System der Tier-Ausbeutung nicht weiter zu unterstützen. Dies ist am effektivsten und wirkungsvollsten mit dem Veganismus umzusetzen. Vegan zu leben bedeutet, Leid bei fühlenden Lebewesen so weit es möglich ist, zu vermeiden / verhindern. Daher gehören dazu nicht nur der Verzicht beim Essen auf alle tierischen „Produkte“, sondern auch die Verwendung von Kosmetik ohne Tierversuche und das Tragen von (bzw. den Kauf neuer) Kleidung ohne tierliche Inhaltsstoffe.
Wobei das Wort „Verzicht“ falsch gewählt ist, dann wer sich für Tierrechte einsetzt, der will ja den Menschen nichts nehmen (es gibt kein Recht, andere Lebewesen zu quälen, auszubeuten und zu töten), sondern den Tieren ihre Rechte (auf ein artgerechtes, glückliches, gesundes, möglichst langes Leben) geben!
Jede:r kann dazu selbst sofort etwas beitragen: sein Verhalten ändern, vorleben, aufklären, … Wir zwingen niemanden, vegan zu leben, aber das Leid der Tiere können wir nur so beenden. Auf politischer Ebene natürlich mit entsprechenden Gesetzen, auf persönlicher als gutes Vorbild.
Wir versuchen, über die vielfältigen, oft nicht auf den ersten Blick sichtbaren Zusammenhänge zu informieren, z.B. darüber aufzuklären, warum sogenannte Eintagsküken für Eier sterben, dass männliche Kälbchen oft wie Abfall behandelt werden, dass Fische auch Schmerzempfinden haben, wie Daunen „gewonnen“ werden, warum es nicht im Sinne der Tiere ist, Hunde vom Züchter zu kaufen oder dass Bio auch den Insekten hilft.
Tiere nicht (be- oder aus-) zu nutzen sehen wir nicht als extrem an, sondern als konsequent. Extrem ist nur das Leid, was Menschen ihnen ohne guten Grund zufügen.
Schon bei der Sprache beginnt es, dass wir Zusammenhänge erkennen und Verhaltensweise ändern müssen: Worte wie „Nutztiere” vermeiden wir möglichst oder setzen sie in Anführungszeichen, da es in Wirklichkeit nur Tiere gibt, aber keines davon zum (Be)Nutzen dienen sollten. Auch Schimpfwörter wie „Blöder Affe“ oder „Dumme Kuh” sind diesen intelligenten, liebenswerten Wesen unwürdig. Ebenso gibt es keine „Milchkühe”, sondern nur weibliche Kuhmütter, die Milch für Ihr Kälbchen haben (was ihnen dann oft beides vom Menschen genommen wird).
Insofern ist Veganismus eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, Logik, Ethik und Mitgefühl basierende Weltanschauung (aber keine Religion).
Tierrechte müssen ins Grundgesetz
Rechtlich wollen wir echte Tierrechte mit einem eigenen Artikel im Grundgesetzt verankern. Denn immer noch werden Tiere oft eher als Sachen eingeordnet, und wiegen Geld und wirtschaftliche Interessen mehr als die Rechte der Lebewesen. Dies kritisieren wir im Umgang mit Menschen natürlich ebenso.
Unser Vorschlag lautet:
„Tiere haben um ihrer selbst willen das Recht auf Leben, das Recht auf Unversehrtheit und das Recht auf Freiheit. Entsprechend ihrem Schmerzempfinden, ihren Gefühlen und ihren Bedürfnissen sind ihnen zudem arteigene Rechte einzuräumen. Diese Rechte dürfen von Menschen nur im Falle der Notwehr oder, wenn ihre Einhaltung bei der Befriedigung essentieller menschlicher Bedürfnisse nicht mit verhältnismäßigem Aufwand möglich ist, beschnitten werden. Zu diesen menschlichen Bedürfnissen zählen etwa der Hausbau, die Fortbewegung oder die Gewinnung pflanzlicher Nahrungsmittel. Hierbei dürfen Tiere jedoch niemals gezielt ausgebeutet oder getötet werden.“
Wir sind uns unserer Verantwortung für alle Lebewesen bewusst, und geben nicht eher auf, bis Tierschutz unnötig geworden ist!
Unsere Aufgaben und praktisches Handeln
Außerdem beschäftigen wir uns in diesem Bundesarbeitskreis mit Themen wie Impfungen, Laborfleisch, Gentechnik, Aufklärung und ethischer Bildung…
Oft werden wir gefragt: „Darf ich denn noch ein Stück Fleisch essen, wenn ich Euch wähle / bei Euch Mitglied werde?“ – Und die Antwort lautet: Ja, laut Gesetz ist Dir dies erlaubt. Aber überlege bitte, ob Du es vor Deinem eigenen Gewissen verantworten kannst, Tiere gleichzeitig schützen und töten (lassen) zu wollen.
Es gibt natürlich auch viele Veganer:innen, die aus Umweltschutz- oder Gesundheitsgründen keine tierischen „Produkte“ konsumieren, aber die meisten sind es aus Liebe zu den Tieren – zu allen Tieren. Vegetarismus ist für einige Menschen dabei ein Schritt in die richtige Richtung, indem sie sich darüber bewusst werden, dass sie etwas ändern möchten. Den Tieren hilft es aber nichts, da gerade durch Milch-, Käse- und Eier-Konsum sehr viele Tiere leiden und sterben.
Wir wollen niemandem liebgewonnene Gewohnheiten oder Geschmäcker nehmen, wir wollen nur das Leid der Tiere vermeiden helfen. Und da es sowohl beim Essen als auch bei Kleidung, Accessoires, Einrichtung etc. so viele nachhaltige und leidfreie Alternativen gibt, möchten wir gerne den Umstieg unterstützen.
Jeden Tag sterben allein in Deutschland 2 Millionen Tieren einen vorzeitigen, gewaltsamen Tod, der vermeidbar ist. Wir als Tierschutzpartei sehen es als unsere dringende Aufgabe, dies auf politischem Wege zu verhindern!
Ihr Leid ist unsere Motivation. Und wir werden erst aufhören, für die Tiere und alle Lebewesen zu kämpfen, wenn es nicht mehr notwendig ist!
Dass Tierechte auch gut für die Menschen und unsere Umwelt sind, bestärkt uns nur zusätzlich. Immerhin sind Pandemien, viele der sogenannten Zivilisationskrankheiten, Umweltverschmutzung und die Klimaerwärmung u.a. der Massentierhaltung geschuldet.
Ein kluges Sprichwort besagt, dass alles, was wir den Tieren antun, auf uns Menschen zurück kommen wird…
Kontakt: veganismus (at) tierschutzpartei.de